Über die Abhängigkeit > Drogen-ABC > LSD

Man kannte in den verschiedenen Kulturen die auch in der Natur befindlichen Halluzinogene seit Jahrtausenden. Im Jahr 1938 stellte ein schweizerischer Chemiker, Albert Hoffman bei Medikamentversuchen aus dem Pilz namens Mutterroggen (Ein auf Roggen und einigen Getreidesorten befindlicher Pilz) das LSD (Lisergsäure-Dietil-Amid) her, und zufällig erkannte er die Betäubung verursachende Wirkung. Wahrscheinlich mag er eine kleine Dosis LSD aufgesaugt haben, und er lebte ein „Trip”, eine „Reise” durch. Auf dem Heimweg beim Radfahren wechselte eine wunderbare Phantasiewelt seine alltägliche Welt ab. Zu Hause in seinem Bett liegend fühlte er gutfallende Betrunkenheit, er sah Phantasiebilder. Über gleiche Erfahrungen berichteten diejenigen, die aus mit dem Pilz infizierten Roggen gebackenes Brot aßen.

Die Medikamentkunde-Wirkung von LSD forschte man wissenschaftlich im Kreis psychiatrischer Kranker. Auch damit beschäftigte man sich, es auch in der Armee anzuwenden. Wie überzeugend die Ergebnisse auch waren, zahlte der legale Gebrauch des Mittels sich nie aus, und man gebraucht es nicht als Medikament.

Die Popularität von LSD erreichte den Gipfel in den 1960-er, -70-er Jahre. Diejenigen fingen an, dieses Mittel zu konsumieren, die die herkömmlichen, kulturellen Werte abwiesen, und die sich zur transzendentalen Welt wandten. Es gelangte in den Mittelpunkt der Konzerte von moderner Musik, der Hippy- und Freie-Liebe-Bewegung, aber viele protestierten gegen seinen Gebrauch, als sie sahen, welche Anarchie und Wahnsinn unter den unter der Drogenwirkung stehenden Jugendlichen ausbricht. In den 1980-er Jahren verlor es seine Popularität.

Die Auszüge gewißer Tropenpflanzen (zum Beispiel Mescalin, Psilozybin) und halbsynthetische Präparate können Halluzinationen, Sinnestäuschungen durch ihre auf das zentrale Nervensystem ausgeübte Wirkung verursachen. Sie beeinflussen und modifizieren das Denken, das Bewußtsein und die Wahrnehmung (Sehen, Hören usw.).

Seine Formen

Weißer, geruchsloser, geschmackloser Stoff (Lösung oder kristalliges Pulver), was in Form von Tabletten, Mikrodragees, Kapseln, Flüssigkeit in Umlauf kommt. In Europa kommt es im allgemeinen als Briefmarke, in Amerika in Form von Flüssigkeit, Kapseln, Pille vor.

Das ist das wirksamste Halluzinogen, auch in kleiner Dosis löst es die Halluzination aus.

Gebrauch

Die Träger, also das Papier, Briefmarke, Zuckerbonbon, Textil, Pille durchtränkt man mit dem Stoff, welchen man im Allgemeinen oral gebraucht, in seltenen Fällen aufgelöst, mit anderen Drogen gemischt gibt man ihn sich in die Vene ein. Manchmal kommt es auch vor, daß die Mädchen ihn durch die Vagina in den Organismus bringen.

Wirkung

Die Wirkung der halluzinogenen Mittel hängt im Allgemeinen ab: von dem physischen Zustand des Konsumenten, von seiner Stimmung, von der Stärke des Mittels und von der Umgebung, wo er es konsumiert.

Unter der Wirkung des Mittels hört das Langweile- und Leeregefühl des Konsumenten auf, er fühlt sich wertvoll, und er meint, daß er zum Gegenstand der Bewunderung von anderen wurde.

Gefahren und schädliche Wirkungen

Das LSD beginnt, nach ungefähr 45 Minuten nach der Einnahme zu wirken, den größten Teil arbeiten die Nieren und die Leber auf, dann scheidet der Organismus es innerhalb von 10-12 Stunden aus.

Die Konsumenten berichten über ein „Trip”, eine „Reise”. Nämlich hat der unter der Wirkung des Mittels Stehende solch ein Erlebnis, als ob würde er zu einer anderen Stelle gelangen.

Zu Beginn treten Pupillenerweitern, Blutdruckerhöhung, schneller Herzschlag, Zittern, Schüttelfrost, sowie extremistische Stimmungsveränderung auf. Die Stimmung des Konsumenten kann sich jede Sekunde ändern, er kann sowohl gute, als auch schlechte Stimmung haben, von dem exstatischem Glück ganz bis zum Ängstigen.

Bei der Reise, welche ungefähr 5-8 Stunden dauern kann, können auch Halluzinationen auftreten. Psychische und Sinnesorganstörungen treten auf. Die Entfernungen verzerren sich, die Farben gestalten sich zu Tönen um, die Töne zu Anblick, die Farben werden Düfte haben, und im Bewußtsein vertauscht der Begriff des Raumes und der Zeit sich. Der Verbraucher hat das Gefühl, als ob würde die Zeit stehenbleiben. Die Gegenstände vervielfachen sich. Ein großes Gebäude schrumpft sich zu einem kleinem Gebäude, oder ein kleines Zimmer wächst für ihn zu einem großen Saal.

Der unter der Rauschmittelwirkung stehende Verbraucher gelangt in solch einen Zustand, daß er die Gegenstände voneinander, oder sich von der Umgebung schwer oder überhaupt nicht unterscheiden kann. Dieses Gefühl ist für manche angenehm, in anderen aber löst es Panik aus.

Der Verbraucher kehrt nach 10-12 Stunden nach der Einnahme in den normalen Zustand zurück, was Spannung, große Müdigkeit, und als zurückbleibende Wirkung, Schlafstörung begleiten. Es ist für den Verbraucher unmöglich, die Reise anzuhalten, auch dann, wenn er sich in Gefahrlage befindet.

Das Mittel kann latente psychiatrische Krankheiten auf die Oberfläche bringen, und kann schwere Persönlichkeitsverzerrungen verursachen.

Nach einer „Reise” können das Denken, die Emotionswelt monatelang verletzt bleiben.

Auch das Flashback, das Erlebnis des Nachblinken kann sich ausbilden, was bedeutet, daß die Wirkung des LSD auch ohne die Einnahme einer neuen Dosis ganz unerwartet auftritt. Wenn dies jemanden beim Autofahren trifft, kann er in besonders gefährlichen Zustand gelangen, und er kann auch andere schwer gefährden.

Was verursacht das Nachblinken? Wenn einige Moleküle des Mittels die Sichtzentrale des Gehirns erreichen, lösen sie Halluzinationen aus, andere Moleküle siedeln sich aber in der Leber, in den Nieren und im Blut ab, und entfernen sich aus dem Organismus langsam. Wenn sie wieder in den Blutstrom gelangen, in das Gehirn gelangend kommt der Rauschmittelverbraucher ganz unerwartet unter die Wirkung von LSD. Diese Erscheinung kann nach einigen Stunden oder auch nach einigen Monaten nach dem Konsum vorkommen.

Im Fall der Überdosierung treten Brechreiz, Blutdruckschwankung, psychotische Symptome, panikähnliche Angst auf.

Nach 3-4 tägigem Gebrauch des Mittels kann Toleranz, Steigerungsanspruch der Menge des gewünschten Stoffes auftreten, und die schwere seelische Abhängigkeit bildet sich aus. Das Schmachten nach dem Rauschmittel steigert sich dermaßen im Denken, Emotionen und Handlungen der Person, daß sie leidet, unruhig, gestört ist, wenn sie den Stoff nicht einnehmen kann.

Es gibt keine wesentlichen Entzugssymptome, Depressionen können vorkommen.

Stiftung Menschenfreund | 2009