Über die Abhängigkeit > Drogen-ABC > Kokain

Das Kokain stammt aus dem Koka-Strauch (Erythroxylon Coca), was in Süd-Amerika wild wächst. Hauptanbauländer sind: Bolivien, Peru, Ecuador, Paraguay, Venezuela und Kolumbien.

Die Inkas betrachteten den Strauch für heilig, sie gebrauchten ihn bei religiösen Riten.

Über die Wirkungen der Pflanze berichteten spanische Entdecker zuerst in Europa im XVI. Jahrhundert.

Am Ende der 1800-er Jahre lieferte man große Menge Kokastrauch-Blätter nach Frankreich, was man als Tee oder in Weinsorten gebrauchte. Das verbesserte das Gemüt der Menschen, hob ihre Müdigkeit auf. Ursprünglich enthielt auch die Coca-Cola Kokain ganz bis 1903, aber seit dem Erkennen der schädlichen Wirkung des Kokains ersetzt man es mit Koffein. Im Jahr 1914 verbot man den Gebrauch des Kokains, man bestrafte die Konsumenten streng.

Man stellte das Kokain im XIX. Jahrhundert in Europa für ärztliche Ziele her, man gebrauchte es als lokales anästhesierendes Mittel in der Augen-, Ohren-, Nasen und Kehlenmedizin. Auch Freud studierte die anästhesierende und euphorische Wirkung des Kokains, auch er selbst konsumierte Kokain, aber als einer seiner Freunde an Überdosierung starb, erkannte er, welche Gefahren der Gebrauch des Mittels bedeutet, und er hörte mit dem Konsum auf.

Das Kokain gehörte zu den Lieblingsrauschmitteln von Adolf Hitler, angeblich verbrauchte er täglich fünf Kokainspritzen.

Das Kokain ist chemisch Metilekgonin mit Besoesäure, es stimuliert, eifert das Funktionieren des Nervensystems an. Der Metilekgonin-Teil ist verantwortlich für das Entfalten der Wirkung des Rauschmittels, die Bensoesäure löst die lokale anästhesierende Wirkung aus.

Seine Formen

Der reine Wirkstoff ist kristalliges weißes Pulver, zu dem man auch andere Stoffe mischt. Das auf dem Schwarzmarkt erhältliche Kokain verkauft man im allgemeinen mit anderen Stoffen gemischt. Oft gelangen darin gefährliche verschmutzende Stoffe, und da die Konzentration der Dosen unbekannt ist, ist sein Gebrauch deshalb riskant.

Gebrauch

Auf mehrere Weisen gebraucht man es: am häufigsten saugt man es in die Nase auf, das ist die sicherheitsvollste Gebrauchsweise. So wirkt das Mittel langsamer, aber seine Wirkung dauert länger. Man pflegt, dies auch unter die Zunge zu setzen. Bei den Chinesen ist das Inhalieren des Dampfes des Mittels am meisten verbreitet. Am gefährlichsten ist die Spritze in die Vene.

Wirkung

Die Wirkung kann man nach ungefähr einer Stunde nach dem Aufsaugen spüren, und stufenweise hört sie nach 2-3 Stunden auf. Wenn es intravenös in den Organismus gelangt, entfaltet es gleich seine Wirkung, was aber kurze Zeit dauert. Deshalb ist der Kokainabhängige gezwungen, das Mittel oft zu gebrauchen.

Viele mögen das Kokain als Stimulanten deswegen, denn es vermindert die Müdigkeit, verursacht Euphorie, steigert das Selbstvertrauen und die geistige Kapazität. Es steigert die sexuelle Sehnsucht, wobei das Schamgefühl verlorengeht.

Mischungen

Man mischt es am meisten mit Speed.

Gefahren und schädliche Wirkungen

Der Gebrauch des Kokains hat Gefahren und schädliche Wirkungen. In kleiner Dosis hat sie aneifernde Wirkung, es beschleunigt das körperliche Funktionieren, in großer Dosis hat es lähmende Wirkung, es kann Ohnmacht, Krämpfe verursachen.

Die Nasenhecke wird perphoriert, Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit treten auf, das Gehirn und andere Organe werden wegen der Schmutzstoffe beschädigt, die Lungen und die Leber werden in großem Maß beschädigt. Das Embryo der Konsumentin kann zur Zeit der Schwangerschaft kokainabhängig werden.

Wahrnehmungsstörungen, psychotische Störungen, halluzinationsähnliche Erlebnisse kommen vor. Das unter Rauschmittelwirkung stehende Individuum sieht quälende Schreckensbilder, phantastische Ungeheuer, Schlangen. Manchmal fühlt es so, daß Tausende Käfer unter seiner Haut wimmeln – diese sind die „Kokain-Käfer” –, welche er mit Messer ausschneiden will.

Der gemeinsame Gebrauch der infizierten Spritze verbreitet die HIV-Infektion, das AIDS.

Mit dem kostspieligen Drogengebrauch steigern die sozialen Schwierigkeiten und die rechtlichen Probleme des Konsumenten sich.

Man kann das Kokain im Harn ungefähr 3 Tage nachweisen.

Auch im Fall des Kokainkonsums besteht die Gefahr der Überdosierung, was Atmungslähmung, Choma, Tod verursacht.

Mit dem Kokainkonsum kann schwere seelische Abhängigkeit sich ausbilden, der Konsument gelangt relativ bald in starke psychische Abhängigkeit, aber keine physische Abhängigkeit bildet sich aus. Im Fall des plötzlichen Aufhörens mit dem Kokainkonsum treten Entzugssymptome auf.

Solche Symptome sind: Schlafstörung, gesteigerter Appetit, Drogenhunger, Depression, Schwächegefühl (Astenie), Reizbarkeit, Verfolgungsirrideeen (Der Konsument denkt, daß jeder ihn verfolgt, beobachtet und ihm folgt usw.).

Stiftung Menschenfreund | 2009